IRONMAN LANZAROTE – The toughest in the world

von Henning Böttger

Zu meinem 50. Geburtstag habe ich mir mit der Teilnahme am Ironman Lanzarote einen Riesenwunsch erfüllt. Der erste Anstoß zu dieser Idee kam durch Christoph O. beim Frühschwimmen im Juli 2018. Er erzählte mir von seinem gemeinsamen Trainingslager mit Franz auf der Insel: „selbst Berg runter mussten wir wegen des starken Windes ordentlich in die Pedale treten, um vorwärts zu kommen!“ Dann gab mir Luis einen Bericht über den Lanzarote-IM 2016, mit spektakulären Bildern des Rennens und der einzigartigen Landschaft. Dieser und besonders Jan Frodenos Kommentar in diesem Artikel – „Ein Rennen, das man einmal überlebt haben muss!“- überzeugten mich schließlich, sodass ich mich unbedingt dieser Herausforderung stellen wollte.

Ein perfekt von Christoph O. organisiertes Trainingslager im März 2019 gab mir für den harten Wettkampf viel Sicherheit. Als Vorbereitung bin ich dann von Januar bis Mai ca. 2.000 km/18.000 Hm Rad gefahren, 100.000 m geschwommen und ca. 550 km gelaufen (ca. 70 h Spinning und ca. 20 x 45 lehrreiche Minuten Schwimmtechnik bei Anna W. – Danke, das war toll!) Am Wettkampftag klingelte der Wecker um 4:15 h. Nach einem gesunden Frühstück ging es mit viel Aufregung los in Richtung Wechselzone, um das Bike endgültig zu präparieren. Ich habe dort Erfahrungen gemacht, die ich bislang so noch nicht erlebt habe. Beispielsweise konnte ich aufgrund der Uhrzeit und der schlecht ausgeleuchteten Wechselzone nicht einmal die Bar Zahl auf meiner Luftpumpe erkennen. Zum Glück gab es genug „alte Hasen“ die mit Stirnlampen unterwegs waren und mir halfen. Im Anschluss Neo an und auf zum Schwimmstart! Hier erwartete die Teilnehmer ein unglaubliches Szenario. Unmengen von Zuschauern die, die 1650 Triathleten in Empfang genommen haben. Riesige Tribünen, laute Musik, der über 70 Jahre alte Veranstalter, alles in allem ein großartiges Erlebnis. Aufgeteilt in selbst eingeschätzte Schwimmzeiten warteten wir auf den Massenstart. Mit dem Hauch einer Verspätung ging es dann um 7:01 h endlich los. Die von mir angepeilte Zeit von 70 Minuten hätte ich locker geschafft, wenn ich nicht zusätzliche 300 m geschwommen wäre. So sind es 74 Minuten aber dafür ohne viel struggle trotz der vielen Schwimmer.

Unter großem Beifall des wirklich begeisterten Publikums ging es zurück zur Wechselzone. Raus aus dem Neo und rauf aufs Rad. 182 km/ 2551 Hm durch atemberaubende Landschaften, über steile Anstiege, extra lange Rampen und Abfahrten, und immer wieder unterstützt durch das unermüdlich anfeuernde Publikum überall auf der Strecke.

Nach 7 Stunden 2 Minuten ging es runter vom Rad und rein in die Laufschuhe. Nochmal schnell weiß gemacht von den Sonnencreme-Damen, die wirklich nicht gegeizt haben. Auch auf der Laufstrecke machte sich der sehr starke Wind (Ø >­­­­­­30 km/h mit Böen von 50-70 km/h) bemerkbar. Mittlerweile war es auch wirklich heiß – ab 15 h über 30 °C. Demensprechend bin ich nicht unter der, von mir vorgenommenen, Laufzeit von vier Stunden geblieben und musste noch eine Stunde dranhängen. Völlig erschöpft aber stolz, glücklich und zufrieden durfte auch ich nach 13 Stunden und 28 Minuten endlich das Zielbanner einmal für ein Foto in die Höhe reißen. Das war echt ein Hammergefühl! Noch zufriedener war ich nachdem mir Mehrfachteilnehmer des IM-Lanzarote versichert haben, dass die Wetterbedingungen in diesem Jahr extrem hart waren. Ich werde mit Sicherheit Wiederholungstäter für dieses besondere Event.

Astrid und ich verbrachten noch sehr entspannte und erholsame Urlaubstage auf der wunderbaren Insel.

SwimT1BikeT2RunGesamtPlatzierung
(Insgesamt/Altersklasse)
01:14:1300:07:0907:02:3900:06:0704:58:2113:28:28671. Platz / 70. Platz