IRONMAN Barcelona 2023

01.10.2023 – Calella (Spanien)

9 reiselustige Hannoveraner/innen (Charlotte, Daniel, Birgit ,Andreas, Inken, Sönke, Astrid, Henning und Ingo) trieb es Ende September an den bekannten Badeort Calella (70 km von Barcelona entfernt.Am 2. Tag begaben wir uns mit Badelaken und Schwimmutensilien bepackt frühmorgens an den Strand. Man könnte nun vermuten, dass wir uns den schönsten Strandplatz für einen sonnigen Badetag sichern wollen.Weit gefehlt ! Vor unserem Saisonabschlussrennen in 3 Tagen wollen wir noch ein gutes Wassergefühl zum Meer aufbauen und starten daher vor dem Frühstück mit einer kleinen Schwimmeinheit.

Die wohlfühlende Wassertemperatur und die gute Sicht unter Wasser steigert die Vorfreude auf das Rennen. Lediglich der kurze, aber intensive Kontakt mit einer Feuerqualle sorgte künftig wieder für mehr Aufmerksamkeit unter Wasser. Am Wettkampftag starteten zuerst die 70.3 Triathleten/innen. Es gab 6 Starterboxen. Als bekannt gute Schwimmerin eröffnete Charlotte den Reigen der SV Aegir 09 Aktiven um 8:00 Uhr. Inken und ich platzierten uns in der „35-Minuten-Starterbox“, die gefühlt 50 % des Teilnehmerfeldes ausmachten. Leicht enttäuscht von unseren mäßigen Schwimmzeiten verlief die kurze Wechselzone dann reibungslos und wir hofften nun auf eine bessere Performance auf der schnellen, flachen Radstrecke. Aufgrund  der Straßenenge und der Straßenbeschaffenheit gab es auf den ersten 3 Kilometer vom Strand zum Ortsausgang als Vorsichtsmaßnahme ein Aeroposition-Verbot. Bei den Straßenunebenheiten verlor Charlotte leider ihre Versorgungspäckchen, sodass sie gehandicapt den Wettkampf fortführte.

Glücklicherweise war der erste Abschnitt (27 km) mit einigen Anstiegen bestückt, sodass ich gut ins Rennen kam. Danach folgte eine rasante mit Seitenrückenwind geprägte Fahrt bis zum Wendepunkt (Km 45). Die genussvolle Speedstrecke endete nun abrupt und eine mühsame Gegenwindpassage musste bewältigt werden, bevor der wellige Restabschnitt den Radabschluss bildete.

Auf der Laufstrecke angekommen, sorgte Daniel`s Zuruf “ Du führst deine Altersklassenwertung aktuell an, verwalte deinen Vorsprung und geniess das Rennen !“ Ich war für eine Sekunde voll begeistert und dann kamen leider Zweifel auf, ob ich diesen Druck bestehen kann . Bei meiner diesjährigen Ironmandistanz in Klagenfurt lief es ebenfalls bis zur hälfigen Laufstrecke sehr gut, bevor ich teilweise sogar gehen musste. Heute war es ja „nur“ ein Halbmarathon und so blieb ich hochmotiviert. Mein Vorsprung schmolz zwar, aber ich konnte meinen ersten AK Triathlonsieg überglücklich ins Ziel bringen. Charlotte konnte einen hervorragenden 3. AK-Platz erringen und wurde 10. aller Frauen und Inken wurde sehr gute 10. in ihrer AK. Als AK Sieger habe ich nun einen Startplatz für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Taupo in Neuseeland am 15.12.2024 sicher und freue mich jetzt schon riesig auf dieses Event.

Nun aber zu den wahren Ironmänner:

Sönke, Andreas und Henning sprangen um 8:40 Uhr in die Fluten der Costa Brava.Die 3,8 km lange Schwimmstrecke konnte Andreas gefolgt von Henning und Sönke wie vermutet am Schnellsten und in einer sehr guten Zeit absolvieren. Danach folgten drei Radrunden mit deutlich über 1000 Höhenmeter, die vom Veranstalter als flach beschrieben wurde. Bei ca km 160 konnte Sönke die vereinsinterne Führung übernehmen. Die dritte und somit letzte Teildisziplin, der Marathon, forderte bei diesen Rahmenbedingungen (viel Sonne ohne Schatten und zum Teil Sandabschnitte als Laufstrecke) von den geschundenen Körper noch so einiges ab.

Um so bemerkenswerter, das alle Drei wohlbehalten ins Ziel kamen. Auch wenn die gewünschten Zeiten/Platzierungen heute nicht erfüllt wurden, könnt ihr Stolz auf Euch sein. Eine  absolvierte Langdistanz bleibt immer etwas Besonderes.

Anschließend trafen wir uns alle gemeinsam auf ein Abschlussgetränk in der Hotelbar und verarbeiteten unsere am Tag gewonnenen Eindrücke.

Danach ging es glücklich ins Bett und da es inzwischen fast Mitternacht und der Zeit entsprechend leise war, hörte man im Hintergrund in regelmäßigen Zeitintervallen den Satz „You are an Ironman“. Ein kurzer Gänsehautmoment und im nächsten Augenblick war ich im Tiefschlaf.

Einige sonnige Tage verbrachten wir noch gemeinsam im Hotel bevor wir uns in die unterschiedlichsten Richtungen verabschiedeten.

Am Morgen vor dem Start

Mir hat der gemeinsame Ausflug wieder mal viel Spaß bereitet und ich freue mich bereits auf die Zukunft mit Euch !

Text: Ingo Schultz