IRONMAN Emilia-Romagna

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18.09.2022

Den guten Erfahrungen einiger Aegir-Triathleten aus dem vergangenen Jahr folgend, haben sich Elisa und Ralf entschieden, ebenfalls eine Reise in die Emilia-Romagna anzutreten, um am dortigen Ironman-Wettbewerb teilzunehmen. Der ursprüngliche Plan, mit dem Auto anzureisen, wurde zugunsten einer Eisenbahnfahrt verworfen, und ein Hotel war zügig gebucht.

Am Mittwoch, 14.09.2022 um 0:03 Uhr früh ging die Reise vom Hannover Hbf los. Glücklicherweise war der Zug nur mäßig besetzt, so dass beide sich auf zwei Plätzen ausbreiten konnten und sogar etwas Schlaf möglich war. Der Umstieg in München in den nächsten Zug nach Bologna war problemlos und die Beiden richteten sich wieder in einem wenig gefüllten Abteil ein. Versuche des Schaffners, das nicht gerade kleine Gepäck (Radkoffer!) mit einem Aufschlag auf den Fahrpreis zu versehen, konnten – insbesondere aufgrund im Abteil befindlicher Schwarzfahrer und der sich daraus ergebenden allgemeinen Aufregung – abgewehrt werden. Einer ansonsten wenig aufregenden Fahrt folgte dann ein weiterer Umstieg in Bologna, und nach zwei weiteren Stunden Zug und einer Taxifahrt war das Hotel schon nach 18 Stunden Reisezeit erreicht. 

Der Donnerstag stand im Zeichen der Vorbereitung auf den Radkurs – der bekanntlich zweimal den Aufstieg nach Bertinoro (ca. 200 HM auf 3 km) beinhaltete. Zur Aktivierung der Muskulatur und um sich mit dem Anstieg und der Abfahrt vertraut zu machen, sind Elisa und Ralf diese Teilstrecke einmal abgefahren. Ansonsten standen Ruhe und Essen auf dem Plan. 

Am Freitag konnte sich Ralf letzte körperliche Beschwerden von der lokalen Physio-Legende Maurizio aus dem Körper massieren lassen (ein wunderbares Geburtstagsgeschenk)!
Später begann das große Zittern: die Wettervorhersage für den Samstag, an dem das Rennen stattfinden sollte, war seit Tagen unverändert – 100% Regen und starke Winde bis Sturm. Das verfestigte sich nun, und nach einem bangen Nachmittag erfolgte dann tatsächlich die Absage des Rennens – allerdings mit der Option es auf Sonntag zu verschieben. Der am Samstag von 9 bis 14 Uhr durchziehende Sturm gab den Veranstaltern absolut recht. Winde bis über 100 km/h und andauernder Regen hätten zu lebensgefährlichen Aktivitäten im Freien geführt. Für den Nachmittag war dann die Entscheidung angekündigt, was wann stattfinden würde. Die Veranstalter entschieden sich dafür, den Ironman und die Halbdistanz am Sonntag auszurichten und den 5150 – also die Olympische Distanz – abzusagen.

Das war natürlich ein Schlag ins Kontor für die Olympioniken, zu denen auch Inken gehörte. 

Nun konnten Elsia und Ralf nach ewigem Warten die Räder und Beutel am Samstag um 20:30 Uhr einchecken. Das Abendessen fiel zugunsten des Schlangestehens aus und wurde durch eine Pizza, halb im Stehen, ersetzt. Am nächsten Morgen fuhren die Beiden mit einigen Mitstreitern aus dem Hotel in einer rasanten Fahrt zum Start. Dort wartete bereits Carl, der mit Regina und Ole ebenfalls vor Ort war, um uns mit letzten Tipps und Aufmunterungen zu unterstützen. Den Dreien ein ganz großes Dankeschön – es ist so angenehm, hilfreich und anspornend Unterstützung auf der Strecke und im Ziel zu haben!

Ralf auf der Radstrecke (180 Km)
Elisa und Ralf auf dem Weg zum Schwimmstart (3,8 Km)
Elisa auf der Laufstrecke (42,2 Km)

Sah es am Samstag noch so aus, als wollte die Welt untergehen, war der Tag des Rennens wie aus dem Wünsch-Dir-Was für Triathleten: blauer Himmel, wenig Wind und dabei nicht zu heiss. Die Strecke war gut ausgeschildert und abgesichert, allerdings stellte sich beim Radfahren heraus, dass der Kurs gleichzeitig von beiden Wettbewerben genutzt wurde. insofern war viel Betrieb auf der Strecke und teilweise fuhr man wie im Peloton bei der Tour de France.

Die Ergebnisse unserer Athleten können sich wohl sehen lassen, Elisa benötigte 12:39 und Ralf 11:16 Stunden. Erschöpft und glücklich ging es dann zurück ins Hotel. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen fuhr Elisa dann zu einigen Entspannungstagen an den Gardasee weiter, während Ralf noch einen Tag in Cervia am Strand vorbeiziehen ließ. 

Noch einmal herzlichen Dank an Familie Neubert und alle, die an Elisa und Ralf gedacht und die Daumen gedrückt haben. 

Italien ist eine Reise wert !