Wanderstiefel, Schwimmsachen, Laufklamotten, Mountainbikes oder doch die Langlaufausrüstung? Noch am Tag der Abreise fragten sich viele, was sie denn nun einpacken sollten für das Aegir-Wochenende vom 14. bis 16. Februar 2020 im Oberharz. Schnee, kein Schnee, Schnee, kein Schnee… Die diversen Wetter-Apps und Schneeberichte im Netz lieferten dazu sehr widersprüchliche Informationen. Doch dann kam grünes Licht per WhatsApp von Antje und Ralf, die als Erste bereits am Freitagmorgen an unserem Standort am Wanderheim in Torfhaus angekommen waren: „Ski möglich. Schippen gerade den Eingang zum Haus frei.“
Mit dieser guten Nachricht machte sich dann auch eine 4er Mädelsgruppe mit Vanessa, Linda, Ulli und Elisa gleich nach ihrer Ankunft in voller Langlaufmontur und mit großen Tourenplänen für den Nachmittag auf den Weg zum Skiverleih/Kiosk in Torfhaus. Dort verkaufte der Besitzer allerdings lieber Bier und Currywurst, als Skiausrüstung zu verleihen. Es würden noch mindestens 30 cm Schnee fehlen, bevor er seine Skier rausgibt. Soviel zum Thema Kundenservice. Nur Elisa konnte sich mit eigenem Equipment direkt auf den Weg durch die herrlich verschneite Harzer Berglandschaft machen und die sogar frisch gespurten Loipen nutzen.
Die Gruppe von insgesamt 17 Leuten verbrachte den ersten Abend in unserem Wanderheim mit gemeinsamen Kochen, Spiele spielen, sich über Kioskbesitzer ärgern und Pläne schmieden für den nächsten Tag. Ein Skiverleih, der auch wirklich Skier verleihen würde (!), wurde in St. Andreasberg ausfindig gemacht. Und tatsächlich, am Samstag hat ein Großteil der Gruppe dort bei einem sehr netten Mitarbeiter erfolgreich Material ausgeliehen und auf der Schneewittchenloipe am Sonnenberg ein paar Runden gedreht. Die Bedingungen waren bei steigenden Temperaturen gerade für Anfänger nicht optimal. Doch alle haben sich tapfer geschlagen.
Ganz besonders aber Karin, Gregor und Elisa, die mit Langlaufskiern direkt von Torfhaus aus gestartet waren. Abenteuer pur: ihre Rundtour wollten sie an einer Stelle über einen Wanderweg nur etwas abkürzen. Dieser sollte nach nur wenigen hundert Metern wieder zurück auf die Loipe führen. Doch ein Mal falsch abgebogen und die Odyssee auf immer schmaleren und zugewachsenen Wegen begann. Über umgefallene Bäume klettern, an steilen Böschungen hochklettern und zuletzt die Querung eines mit Baumstümpfen, Ästen, Zweigen und einem halben Meter Schnee bedeckten Hanges. Das war dann der Moment, als Gregor sein GPS-Gerät und seinen (analogen!) Kompass auspackte. Hangabwärts über das Windbruchfeld durch den hüfthohen Schnee fanden die Drei glücklicherweise unverletzt wieder auf den Weg mit der eigentlichen Loipe.
Mit Luzie und Lukas hatten wir sogar auch zwei Skiabfahrer unter uns, die mit dem Bus nach Braunlage und dann zum Wurmberg unterwegs waren und dort auch bei ganz guten Bedingungen die Pisten ausgenutzt haben.
Einzig ein wenig enttäuscht wurde Rafael, der anstatt der ersehnten Kaiserschmarrn am Nachmittag in der Bavaria-Alm (wegen Überfüllung geschlossen) auf eine Currywurst ausweichen musste – und das ausgerechnet bei dem berüchtigten Kiosk in Torfhaus.
Ansonsten wurde das Wochenende wieder durch ein reichhaltiges Frühstück inklusive Müslibar, einem asiatischen Kochabend und vielen netten Gesprächen abgerundet.
Nach starkem Regen in der Nacht zum Sonntag und aufkommendem Sturm mit Unwetterwarnung für den Brocken ging es dann für alle nach einem ausgiebigem Frühstück und Aufräumen zurück nach Hannover.
Auf ein Neues im Winter 2021!