IRONMAN Copenhagen 2024 – Race Recap

Ich möchte eines vorwegnehmen: Es war für mich ein perfektes Rennen! Mitten in einer europäischen Hauptstadt, in der laut einer Studie die zufriedensten Menschen leben! Meine 6. Langdistanz konnte in diesem Jahr unter nahezu optimalen äußeren Bedingungen stattfinden.

SWIM

Das Schwimmen findet in einer künstlich angelegten Lagune am Amager Strandpark statt. Von der Stadtmitte aus in 10 Minuten mit der Metro erreichbar, bietet diese Lagune alle Vorteile des Schwimmens in Salzwasser ohne dass man Wellen ausgesetzt ist.

Im Startbereich war die Stimmung fast so gut wie in Barcelona 2023. Sie hat auf jeden Fall dazu beigetragen mich in die richtige Startstimmung zu versetzen. Die Organisation des Wettkampfs in Kopenhagen schlägt allerdings alles, was ich auf einer LD bislang erlebt habe. Es gab unter anderem große Wassereimer um die Schwimmbrille kurz vorher noch mal auszuspülen. Die Phase vor dem Start ist perfekt entzerrt – stimmungsgeladen und trotzdem entspannt.

Die Supporter können im Prinzip mit ihrem Athleten am Ufer mitlaufen. Die Strecke führt, unter zwei mit Unmengen von Zuschauern besetzten Fußgängerbrücken hindurch, bevor am Ausgang der Lagune gewendet wird. Vom Schwimmausstieg bis zu T1 sind es 10 Meter, die Wechselbeutel sind schnell erreicht, der Bike Park ist übersichtlich strukturiert.

BIKE

Die erste Phase der Radstrecke geht quer durch die Innenstadt von Kopenhagen. Nach gut 20 km geht es dann auf die Erste von 2 Runden. Ein Highlight und Hotspot ist Geels Bakke, mit 500m Länge und ca. 60 HM ein tolles Stimmungsnest. Dort wird man von feiernden Zuschauern und ordentlich Beschallung bei km 33 und dann nochmal bei km 100 ordentlich gepusht. Die restliche Strecke besteht aus idyllischer Landschaft mit Windmühlen, Pferdeweiden, Wäldern und Küstenabschnitten bei überwiegend gutem Asphalt.

Hier habe ich erfahren dürfen was „rolling“ bei einem Radkurs bedeutet. Sehr schnell, einfache Abfahrten und die Möglichkeit richtig zu drücken. Das einzige was einen ein bisschen ausbremst ist der obligatorische (Gegen-) Wind am Meer.

Vor der Dänischen Nationalbank erwarten einen dann die Bike Catcher nach Abschluss der 2. Runde im Stadtzentrum am Eingang zu T2. Auch hier ist die Wechselzone triathlonfreundlich mit ca. 200 m klein gehalten.

RUN

Die eigentliche Perle des IRONMAN Copenhagen ist aber auf der Laufstrecke zu finden. Die Laufstrecke ist zu jeder Zeit mit wirklich engagierten Zuschauern gesäumt. Überall sind riesige Boxen mit pushender Musik. Ich war beim Ironman Lanzarote und in der Emilia Romagna am Start. Aus meiner Sicht nicht zu vergleichen, die Stimmung in Copenhagen ist beinahe überall an der Strecke deutlich besser. So eine breite Unterstützung habe ich noch nirgendwo erlebt! Zuschauer in Mengen – einfach großartig!

Direkt am Ausgang von T2 ein Hotspot mit Liveband und DJ im Wechsel. Im Zielbereich, den man viermal passiert, bevor man bei der 5. Ankunft auf den roten Teppich darf, ebenfalls eine Bühne mit DJ,

Ich war so mit dem Publikum und der Stimmung beschäftigt, dass die ersten 25-30 km gefühlt ruck zuck vorbei waren.

Auf den letzten 5 km wurde es dann doch noch hart. Ich war vollkommen leer, dennoch konnte ich aber komplett durchlaufen und die Pace halten – darauf bin ich schon sehr stolz. Zum Schluss der Zieleinlauf vor dem Dänischen Parlament. Das war unbeschreiblich und unbezahlbar.

Das Ergebnis an diesem Tag unter perfekten Bedingungen (keine Wellen, Wassertemperatur 19,5 °, Außentemperatur 21 °, leichte Bewölkung, wenig Wind): persönliche Bestzeit auf dem Rad und beim Laufen und insgesamt die bislang beste Langdistanz mit 11:17:13.

Für viele sicher langsam – für mich eine Verbesserung um über 31 Minuten. Ich bin damit sehr zufrieden.

Und wem habe ich das alles mit zu verdanken? Allen voran meiner Frau Astrid, die den ganzen Tag überall an der Strecke war und mich angefeuert und ermutigt hat.

Meinem Trainer Jasper der mich so gut vorbereitet und das Pacing optimal gewählt hat. Nicht zuletzt meiner 80-jährigen Mutter Anne und ihrem Freund Uwe, die mit dem Flixbus angereist sind um mich zu unterstützen! Und allen Freunden die mich über die Ironman App getrackt haben und in Gedanken bei mir waren 😉 Ihr habt mir alle viel zusätzliche Kraft gegeben.

Fazit: Ein beeindruckender Wettkampf und für mich bislang eine der der schönsten Langdistanzen.

Auf Social Media stand am Sonntagmorgen: Athletes, the Capital is yours!

Ich habe es erlebt – Sie haben es ernst gemeint!

2026 Kopenhagen sub 11!

Henning