SV Aegir im HOME of Triathlon

Am ersten Juliwochenende machten sich tausende Zuschauer, Triathlonfans, Supporter und Teilnehmer, darunter auch vier Athlet*innen des SV Aegir auf den Weg zum populären Rennen südlich von Nürnberg. Neben Lucie und Charlotte, die beide zum ersten Mal über die Langdistanz an den Start gingen, waren auch Sönke und Martin für den Langdistanzklassiker im Frankenland gemeldet. In den Tagen vor dem Rennen galt die größte Aufmerksamkeit vermutlich mehr dem Wetterbericht als dem Tapering. Wechselhaftes Wetter mit hoher Regenwahrscheinlichkeit und Temperaturen um die 20° waren die Infos, die die Wetterapps ausspuckten. Eine Vorhersage bei dem den Triathleten nicht gerade das Wasser im Mund zusammenläuft.

 

Beim Bike Check-in am Samstag gab es einen ersten Vorgeschmack, sowohl was uns wettertechnisch aber auch stimmungstechnisch am Sonntag erwarten sollte. Der Blick auf die Profis um Weltklasseathlet*innen wie Anne Haug, Laura Philipp oder Magnus Ditlev und Patrick Lange ließen den Puls schonmal auf Rennniveau steigen und verdeutlichten noch einmal den Stellenwert den dieses Rennen auch unter den absoluten Topstars unseres Sports genießt.

Der Renntag selbst begann wie immer früh. Gegen 4 Uhr rüttelte uns der Wecker aus dem ohnehin nervösen Schlaf. Am Schwimmstart in Hilpolstein dann die üblichen Routinen: Reifen checken, nochmal nachpumpen, Verpflegung ans Rad machen, den richtigen Gang einstellen, sich nochmal 

gegenseitig Mut zusprechen, um dann irgendwann Richtung Schwimmstart im Main-Donau-Kanal zu gehen. Währenddessen machten sich die Profis um kurz nach 6:30 Uhr auf den 226 km langen Weg ins Zielstadion in Roth. Sönke war kurz vor 7 Uhr der erste Blau-Weiße, der sich ins gut 21° warme Wasser des Kanals begab. Charlotte und Martin folgten ihm um 7:25 Uhr und Lucies Rennen startete weitere 15 Minuten später. Die Schwimmstrecke der Challenge Roth ist mit lediglich zwei Wendepunkten relativ unspektakulär, aber dafür durch die unzähligen Zuschauer am Ufer und der Kanalbrücke umso stimmungsvoller. Auch der zu diesem Zeitpunkt bereits aufgezogene Nieselregen konnte diese Eindrücke nicht schmälern. Die schnellste Schwimmzeit der Aegir Athlet*innen legte (surprise surprise) Charlotte mit knapp unter einer Stunde in den Kanal. Lucie und Sönke – beide 1:11 Stunden und Martin 1:08 Stunden beendeten das Schwimmen mit guten Zeiten bzw. im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

 

Das Radfahren war dann in den ersten Stunden eine nasse und kühle Angelegenheit, die auch zu einigen schweren Stürzen führte. Der Stimmung auf den beiden zu absolvierenden Radrunden, sowohl auf wie auch an der Strecke, tat dies jedoch keinen Abbruch und spätestens als nach gut 70 km zum ersten Mal der Solarer Berg befahren wurde, erreichte die Gänsehaut den vorläufigen Höhepunkt und das Grinsen reichte bis zu den Ohren. Auch der einzige nennenswerte Anstieg, der Kalvarienberg in Greding, war dank eines unglaublichen Zuschauersupports gut zu bewältigen. Einen mobilen Zuschauerhotspot bildete Daniel, der immer wieder hier und da plötzlich mit seinem Gravelbike am Streckenrand auftauchte und uns frenetisch anfeuerte. Insgesamt ist die Radstrecke von Roth nicht ohne Grund eine super schnelle. Viele rasante Abfahrten, lange Timetrial-Abschnitte und dutzende flowige Hügel sorgen für schnelle Zeiten in der zweiten Disziplin. So beendete Sönke das Radfahren nach knapp fünf Stunden, Martin zehn Minuten später und auch Lucie und Charlotte zeigten mit knapp unter bzw. über 5:30 Stunden super Leistungen in Anbetracht der äußeren Bedingungen.

Beim abschließenden Marathon, der zuerst entlang des Main-Donau Kanals, danach wieder durch Roth und hinAUF zum letzten Wendepunkt in Büchenbach und wieder zurück nach Roth führte kam dann sogar ein wenig die Sonne raus. Die ersten 25 bis 30 km der Strecke sind ziemlich flach und entsprechend schnell. Bis zu diesem Zeitpunkt waren auch alle noch flott und konstant unterwegs. Auch an der Marathonstrecke herrschte eine fantastische Stimmung und die ersten km vergingen wie im Flug. Gegen Mitte bzw. Ende des Laufs mussten wir dann jedoch alle dem schnellen Rennverlauf und inzwischen auch schon recht langen Tag Tribut zollen und unser Tempo wurde deutlich langsamer. Besonders der Anstieg hinauf nach Büchenbach war physisch wie auch psychisch nochmal eine enorme Herausforderung. Doch auch diese konnten wir alle souverän bewältigen und uns wenige Kilometer später im Zielstadion in Roth mit unseren Finishs belohnen. Sönke lief mit einer starken Marathonzeit von 3:32 Stunden als Erster des Aegir-Quartetts in Stadion ein. Martin (3:57) und Charlotte (3:58) erreichten das Ziel dann kurz nacheinander, ehe Lucie (4:08) den Marathon finishte.

Charlotte und Lucie beendeten ihre erste Langdistanz mit fantastischen Zeiten von 10:35 Stunden bzw. 10:55 Stunden. Beide sind super zufrieden mit ihren gezeigten Leistungen und können mit Stolz auf ihre Debuts auf der Langdistanz zurückblicken. Sönke ist mit seiner Gesamtzeit von 9:49 Stunden sehr happy. Auch in Anbetracht der alles anderen als optimalen Vorbereitung. Sein Blick richtet sich schon heute auf den IM Kalmar im kommenden Jahr. Auch Martin ist mit ein paar Tagen Abstand mit seiner Zielzeit von 10:23 Stunden ganz happy.

Wir vier hatten ein unvergessliches Triathlonerlebnis im Home of Triathlon. Ein Erlebnis, das auch Dank des fantastischen Supports aller anwesenden Aegir-Mitglieder für immer in unseren Erinnerungen bleiben wird. Danke an alle die sich auf den Weg ins Frankenland gemacht haben und uns an der Strecke frenetisch angefeuert haben. Ihr wart der Wahnsinn!