Vierlanden-Triathlon 2025

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Ein Sonntag voller Emotionen und Kampfgeist
Als ich am Sonntagmorgen um kurz nach sechs auf das Veranstaltungsgelände am Hohendeicher See kam, lag eine ganz besondere Stimmung in der Luft. Für viele Athletinnen und Athleten war es der erste Wettkampf überhaupt – für mich war es in dieser Saison der erste und dann gleich über die Mitteldistanz. 
Mitteldistanz bedeutete: 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren, 20 km Laufen. Eine Herausforderung, auf die ich trotz einer nicht optimalen Vorbereitung (u.a. eine Not-OP im Februar und eine Erkältung 2 Wochen vor dem Rennen) monatelang hin trainiert hatte.

Schwimmen
Der Hohendeicher See begrüßte uns mit 16,5 °C – kalt genug, dass der Neoprenanzug erlaubt war. Das Schwimmen liegt mir, aber an diesem Morgen war vor allem Orientierung gefragt. Viele Bojen und viele Fragezeichen beim Blick auf den See. Es wurden 2 Runden mit Landgang („Australien Exit“) geschwommen. Nach den ersten hundert Metern fand ich meinen Rhythmus. Die erste 500 m-Runde verging schnell, der Landgang zwischen den Runden half dabei, nochmal durchzuatmen und seine Position im Feld einzuschätzen. Die zweite Runde über 1.500 m fühlte sich gut an – ich konnte mich früh in der Spitzengruppe etablieren und nach 29:09 Min. als 1. Frau Richtung Wechselzone laufen.

Radfahren – Flach, schnell, windig
Die Radstrecke ist auf den ersten Blick harmlos: flach, gut asphaltiert, landschaftlich schön. Es wurden insgesamt 4 Runden auf einer 10 Km Wendepunktstrecke gefahren. Aber der Wind war am Rennmorgen nicht unser Freund. Von Runde zu Runde nahm er zu und vor allem auf dem Weg zum Wendepunkt am Tatenberger Deich musste man ordentlich treten, um seine Geschwindigkeit zu halten. Ich merkte schnell, dass heute kein richtig guter Tag ist, meine Beine waren schwer und ich habe versucht, so gut es geht die Aero Position zu halten und konnte mich von meinen Verfolgerinnen Stück für Stück absetzen. 

Laufen – der Kopf hat die Arbeit gemacht
Die Laufstrecke am See ist wunderschön – auch hier wurden 4 Runden absolviert, ebenfalls eine Wendepunktstrecke. Die Stimmung an der Stecke war richtig gut und voller Energie. Die habe ich an diesem Tag auch gebraucht. Die schweren Beine habe ich leider mit auf die Laufstrecke genommen und meinen Rhythmus nicht wirklich gefunden. Kilometer für Kilometer wurde es schwerer, eine Gehpause gefolgt von der nächsten und ein vor allem mentaler Kampf von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation. Oft habe ich daran gedacht auszusteigen aber der unglaublich tolle Support (Danke an Daniel & meine Eltern 🙂 hat mich bis zum letzten Kilometer durchhalten lassen. Als ich die letzte Wendestelle passierte und wusste, dass ich noch führe, kamen die ersten Emotionen hoch.

Der Zieleinlauf – Gänsehaut pur
Die letzten 200 Meter waren surreal. Ich hörte meinen Namen über die Lautsprecher, spürte die Anfeuerungen, sah die Ziellinie – und dann war ich durch. Siegerin der Mitteldistanz beim Vierlanden-Triathlon 2025. Der Moment, in dem man realisiert, dass sich all die langen Trainingsstunden, die Zweifel, die Rückschläge und der Kampf der letzten 4,5 Stunden gelohnt haben – unbezahlbar.

Fazit
Der Vierlanden-Triathlon war perfekt organisiert – von der Streckenführung über die Helfer bis zur Stimmung. Absolut empfehlenswert und wer es ganz nach vorne schafft, darf sich bei diesem Wettkampf über einen Startplatz beim IRONMAN Hamburg im darauffolgenden Jahr freuen. Wahnsinn!
Bis nächstes Jahr – vielleicht zur Titelverteidigung (: